Verletzung, Enttäuschung, Misserfolg: Wie gehe ich mit Rückschlagen richtig um?

Geschrieben von Niko Juranek

Verletzungen, Enttäuschungen, Misserfolge – in unserem Leben ereilen uns manchmal Rückschläge, die uns aus der Bahn werfen können. Doch wie gehen wir bestmöglich mit einem Rückschlag um? Dazu mehr im heutigen Artikel.

Manchmal macht es das Leben einem nicht so einfach. Vielleicht ist dir das auch schon passiert, dass du hochmotiviert warst und dir hohe Ziele fürs nächste Jahr gesteckt hast, eifrig trainierst  – und dann kommt plötzlich mit einer Verletzung ein Rückschlag daher, der dich aus der Bahn und deine Pläne über den Haufen wirft.

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Langsames Training zum Weg zurück

So ist es mir letzte Woche ergangen. „Sehnenscheidenansatzentzündung“ lautete die Diagnose, die ich erhielt, als ich mit Schmerzen zum Arzt ging, die in er letzten Zeit am linken Bein, unter dem Knie, zugenommen hatten.

Na toll. Gerade hatte ich mir noch große Pläne für das nächste „Jahr meines Lebens“ gemacht, nun muss ich meinen Trainingsplan stark adaptieren und den Fuß nach einer „ACP-Spritze“ in der nächsten Zeit noch nicht belasten, bzw. sollte nur einen Teil des Quadrizeps gezielt aufbauen.

Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Gut, das war nun gottseidank nicht die schlimmste Verletzung, die man sich zuziehen kann und ich bin guter Dinge, dass ich bald wieder „back on track“ bin und den Fuß voll belasten darf.

Dennoch finde ich, dass diese Verletzung stellvertretend für jeden anderen Rückschlag stehen kann, der einen zurückwirft. Genauso wie missglückte Prüfungen, Jobkündigungen, Beziehungsbrüche oder andere ungewollte Dinge.

Die nächste logische Frage kann daher ausschließlich sein: Wie gehe ich damit um?

Denn nach einem Rückschlag gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  • Darin hängen zu bleiben, zu jammern und sich damit abzufinden oder
  • Nach vorne zu schauen, das beste aus der Situation zu machen und es erneut zu probieren.

Ich bevorzuge die zweite Möglichkeit. Denn es gibt einen Spruch, von dem ich finde, dass er zu 100% auf das Leben und jede Situation zutrifft:

„Life is 10% what happens to you and 90% how you react to it.“
– Charles R. Swindoll

In jeder einzelnen Situation, so schlecht sie auch sein mag, haben wir stets die Wahl:

  • Gebe ich auf?
  • Stehe ich wieder auf?

Das fängt bei kleinen Dingen wie solch nervigen, jedoch unproblematischen Verletzungen an und geht etwa bis zum Todesfall einer nahen Person, der uns sehr tief mitnehmen kann. Hier ist es wohl ungleich schwieriger aufzustehen und „einfach weiterzumachen“, weil die Folgen weitreichender sind und auch noch mehr Emotionen im Spiel sind – dennoch denke ich, dass auch nach diesem Ereignis für die Entscheidung, wie wir weitermachen, dasselbe gilt.

Oft passiert es dann auch noch zusätzlich, dass alle negativen Dinge zugleich kommen, wenn nur eine davon geschieht. Das macht die Situation dann natürlich nicht einfacher, aber auch dann sehe ich als einzige Option, wieder „aufzustehen“ und weiterzumachen.

Oder wie ein japanisches Sprichwort sagt:

„Fall seven times, stand up eight.“
– Japanisches Sprichwort

Immer einmal öfter aufstehen, als man hinfällt. Nie liegen bleiben. Aber wie?

Aus meinen eigenen Erfahrungen konnte ich für mich dabei verschiedene Phasen erkennen, die ich durchlebte und nun mit dir teilen möchte.

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„Fall 7 times, stand up 8.“ – So gehe ich mit Rückschlägen um

So kannst du mit Rückschlägen umgehen

Phase 1 – Frust / Wut / Trauer

Wenn mich ein Rückschlag ereilt, gibt es natürlich eine Phase, wo ich erstmal frustriert / enttäuscht / traurig / wütend bin und darüber nachdenke, warum „gerade mir das schon wieder passieren musste“. Durch viele Rückschläge und noch viel mehr schöne Momente in den letzten Jahren habe ich aber gelernt, damit besser umzugehen.

Phase 2 – Akzeptanz

Nach dieser „Frustphase“ habe ich begonnen, die Situation zu akzeptieren. In den meisten Fällen konnte ich sie ohnehin nicht mehr ändern, also beschloss ich mich damit abzufinden und einen Ausweg aus der Situation zu suchen.

Phase 3 – „Lösungsorientiertes Denken“

Mit diesem Schritt kam ich in die Phase des „lösungsorienterten Denken„. Das bedeutet, nicht mehr auf das Ereignis, den Rückschlag zurückzuschauen, damit zu hadern und darin festzustecken, sondern aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, die Situation zu verbessern. Dazu stellte ich mir die Fragen:

  • Was hat mich in die Situation gebracht? Konnte ich etwas dafür?
  • Habe ich etwas übersehen? War ich zu ungenau?
  • Welche Ursache hat den Mangel, die Verletzung, den Rückschlag bewirkt?
  • Was kann ich daraus lernen? Will mir dieses Ereignis etwas sagen?
  • Wie kann ich es besser machen? Welche Wege gibt es?

Die Antworten auf diese Fragen haben mir sehr dabei geholfen, aus der verfahrenen Situation zu kommen – und dabei auch eigene Schwächen zu entdecken.

Phase 4 – Besinnung & Neuausrichtung

Oft haben Rückschläge ein „erdendes Element„, eine Erkenntnis, die uns unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück holt, wir uns auf etwas besinnen, dass wir im Prozess vergessen haben. Bei mir waren dies etwa:

  • Herzinfarkt eines nahen Angehörigen – Achte ich genug auf meine eignene Gesundheit, oder stresse ich mich ebenso sehr und bin gefährdet? Mache ich wirklich das, was mir Spaß macht im Leben, oder werde ich das irgendwann bereuen?
  • Fleck“ auf die Prüfung – Habe ich das Lernen neben anderen Projekten zu sehr aus dem Fokus geraten lassen? War die Prüfung wirklich so schwer oder habe ich nur zu wenig gelernt?
  • Beziehungsprobleme – War ich aufmerksam genug? Habe ich meine Mitmenschen gut behandelt und ihr Leben besser gemacht oder war ich aoszial und habe meine schlechte Stimmung auf sie übertragen?
  • Verletzung – Habe ich die Technik im Training sauber ausgeführt, oder bin ich schlampig geworden und dadurch meinen Körper beleidigt?

Auch dieses „erdende Element“ ist Gold wert, wenn ihr uns darauf (wieder) besinnen.

Berücksichtigen wir dies, kann es oft passieren, dass die nächsten Wochen und Monate eine komplett neue Ausrichtung erfahren, weil sich die Prioritäten ändern, zB nach einem Herzinfarkt die Gesundheit eine höhere Rolle spielt, als zuvor und dadurch vielleicht Arbeitszeiten gekürzt werden, mehr Entspannungsphasen in der Freizeit eingehalten werden, besser gegessen wird, etc.

Phase 5 – Aufstehen & weitermachen

Wenn wir uns dieser Dinge bewusst sind, gelernt haben, woran es lag, und was uns tatsächlich wichtig ist, ist es schon ziemlich einfach, wieder aufzustehen weiterzumachen. Dies ist der letzte Schritt, denn jeder Plan kann noch so gut sein, wenn er nicht umgesetzt wird, ist er wertlos.

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Aufstehen und weitermachen – bis du zurück auf der Erfolgsspur bist

Fazit

Du siehst, Rückschläge sind etwas total Natürliches und passierem wohl so ziemlich jedem mehrmals im Leben (zeig mir bitte den Menschen, dem das nicht geschieht!). Das wichtige dabei ist, das wir nicht liegenbleiben und aufgeben, sondern uns aufsetzen, das Ereignis verarbeiten und Erkenntnisse daraus ziehen, um schlussendlich wieder aufzustehen, uns abzuklopfen und unseren Weg weiterzugehen.

Das war’s für heute – hast du schon ähnliche Erfahrungen gemacht, die du mit mir teilen möchtest?

Schreibe mir doch einen Kommentar, ich freue mich darauf! 

Never give up – bis zum nächsten Mal,

Niko

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Train hard. Keep up. Show up. Der Erfolg wird folgen!

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