Muss man Verantwortung für Fehler anderer übernehmen?

Von Niko Juranek  - Juli 21, 2020

Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung, heißt es oft.

Wer sich im Rahmen seiner Persönlichkeit entwickelt, lernt mit Fehlern und Rückschlägen umzugehen und zu akzeptieren. 

Dabei kann es nicht leicht sein, in den Spiegel der Realität zu blicken und ein falsches eigenes Verhalten einzugestehen.

Wie sieht es jetzt aber aus, wenn jemand anderer "Schuld" an einem Fehler hat?

Muss ich für fremde Fehler Verantwortung übernehmen?

Wenn man sich selbst in eine Sache reinreitet – blöde Sache. Viele tun sich schwer dafür Verantwortung zu übernehmen, manche leugnen sie auch vollständig ab und finden stets eine(n) andere(n) Verantwortlichen.

Noch ärgerlicher ist es aber, wenn jemand einen Fehler macht, an dem wir offensichtlich gänzlich unbeteiligt waren, jedoch (un)mittelbar davon betroffen sind.

Wie kommt man schließlich dazu, für so eine Frechheit Verantwortung zu übernehmen?! 

Der Autor Mark Manson findet dazu jedoch ganz klare Worte:

FEHLER VS. Verantwortung

"Nur weil es nicht dein Fehler ist, bedeutet nicht, dass es nicht deine Verantwortung ist. Unsere Fähigkeit, zu handeln und zu verändern ist proportional zur Menge an Verantwortung, die wir für uns selbst übernehmen können." – Mark Manson

Im Endeffekt ist es egal, wessen Fehler es ist, wenn man vom Fehler betroffen ist. Man kann endlose Schuldzuweisungen treffen und anderen ihr Fehlverhalten vorwerfen, lösen wird das die Situation aber nicht:

  • Den Auslöser von COVID-19 haben wir ganz klar nicht angestoßen, dennoch müssen sich viele von uns mit Jobunsicherheiten, wirtschaftlichen Schwierigkeiten auseinandersetzen
  • Im Verkehrsunfall kann jemand deinen Vorrang übersehen und du musst dich (hoffentlich nur) mit Blechschaden an deinem Auto ärgern
  • Dein Freund vergisst bei eurem Ausflug die Tickets / Pässe und ihr könnt nun nicht über die Grenze fahren.

Solche Situationen gibt es viele, mal betreffen sie uns stärker, mal schwächer. Im Endeffekt ist dies egal. 

Wir können den Auslöser vielleicht nicht beeinflussen, aber es liegt an uns, das Beste daraus zu machen und uns so gut wie möglich zu sorgen – um uns, idealerweise auch um andere:

  • Ausgangsbeschränkungen während COVID mögen zwar die Bewegungsfreiheit einschränken, das darf aber kein Grund sein, seine Fitness zu vernachlässigen (etwa durch improvisierte Home-Workouts)
  • Beim Verkehrsunfall kannst du nichts dafür, aber alles in deinem Möglichen tun, sicher aus der Situation zu kommen und die Heilung möglicher Verletzungen so gut wie möglich zu unterstützen
  • Bei den vergessenen Tickets ergibt sich vielleicht eine andere, improvisierte (und viel spannendere) Möglichkeit, etwas zu erleben, wenn man nur genug danach sucht.

Fazit: Übernimm Verantwortung für Fehler – ob deine, oder die von anderen

Wir sehen also, dass es kaum einen Unterschied macht, ob wir einen Fehler verursachen, oder andere – betroffen sind wir ohnehin. Es liegt dementsprechend an uns, das Beste aus der Situation zu machen und bestmöglich herauszukommen – möglicherweise sogar besser, als wir davor für möglich gehalten haben.

Fokus halten als Multitalent & vielseitiger Generalist – Interview mit Martin Mader

Mag. Nikolaus Juranek

Mag. Nikolaus Juranek ist Jurist und Dipl. Lehrtrainer für Erwachsenenbildung. In seinen Artikeln beschäftigt er sich damit, wie man sich praxisrelevante Skills und Fähigkeiten aus den verschiedensten Bereichen aneignet, um in Beruf, Hobby und Privatleben zu wachsen und in dem, was man macht, neue Standards setzt.

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