Die Qual der Wahl – Wie keine Entscheidungen zu treffen dein Leben gefährdet

Von Niko Juranek  - Dezember 20, 2018

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Warum keine Entscheidungen zu treffen lebensgefährlich sein kann

Angesichts der unendlichen Entscheidungsvielfalt fällt es uns häufig schwer, uns für etwas zu entscheiden. Warum Entscheidungen aber unerlässlich sind und es dein Leben gefährden kann, keine Entscheidungen zu treffen, das erfährst du im heutigen Artikel.

Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung.

Oft stehen wir zwischen der schwierigen Wahl, uns für eine Sache zu entscheiden. Was in der Theorie sehr einfach klingt, ist in der Praxis alles andere als selbstverständlich – denn entscheiden wir uns für das eine, so müssen wir vermeintlich auf das andere deswegen verzichten.

Wer kennt das nicht – wir arbeiten an hundert verschiedenen Projekten, die uns wichtig sind, kommen aber kein Stück vorwärts, weil wir dazu in verschiedene Richtungen gehen müssen.

Wohin soll’s gehen? Jeden Tag müssen wir Entscheidungen treffen.

Was mir schon häufig in eigenen Dingen passiert ist, habe ich nun auf den Punkt gebracht in einer bildlichen Geschichte gefunden, die ich dir erzählen möchte: Nämlich jene von Buridans Esel.

Die Geschichte von Buridans Esel

Buridans Esel ist ein philosophisches Gleichnis, das auf den persischen Philosophen Al-Ghazālī (1058 – 1111) zurückzuführen ist.

Es handelt von einem Esel, der in der Mitte zwischen einem großen Ballen Heu und einer großen Trinkquelle steht.

Der Esel ist verzweifelt, weil er hungrig ist, er ist wegen der großen Hitze aber zugleich auch sehr durstig. Er geht ein paar Schritte in die eine Richtung, nur um sogleich wieder in die andere Richtung umzukehren. Wasser oder Heu? Wasser oder Heu?

Und während er verzweifelt hin und herstapft und sich nicht entscheiden kann, wird es immer heißer und heißer, die Sonne brennt herab und beginnt ihn zunehmend zu schwächen.

Doch er kann sich weiterhin nicht entscheiden und trabt auf der Stelle – bis er am Ende durch die Hitze verhungert und verdurstet ist und tot umfällt.

Armer Esel.

Jetzt lässt sich diese Geschichte hervorragend auf viele unserer Lebenssituationen übertragen: Oft setzen wir uns unter enormen Druck, weil wir so viel zu tun haben und scheinbar so wenig Zeit bleibt. Anstatt uns auf eine Sache zu konzentrieren, springen wir gedanklich von einer zur nächsten, ohne wirklich etwas weitergebracht zu haben (manche nennen das auch Multi-Tasking ;)).

Gerade in unserer Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten verstehen viele gar nicht, warum sie sich auf eine Sache beschränken sollten. Sie sagen:

  • „Warum soll ich mich entscheiden, wenn ich doch alles machen kann?“,
  • „Überhaupt, bei soviel Auswahl weiß ich doch gar nicht, wofür ich mich entscheiden soll!?,

und springen weiterhin von Sache zu Sache, hetzen von einer Richtung in die andere, bis sie erschöpft und unglücklich zusammenbrechen. So mancher Mensch scheint mit einem Esel mehr gemein zu haben, als wir denken.

Wer ist Mensch, und wer ist Esel? (dimitrisvetsikas1969 / Pixabay)

Keine Entscheidungen zu treffen, ist frustrierend

Was bedeutet dies für uns?

In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit tendieren wir dazu, die Dinge komplizierter zu machen, als sind sie. Ironisch gesagt: Überhaupt sind wir selbst ein Sonderfall, denn niemand sonst muss sich mit so vielen schwierigen Dingen auseinandersetzen, wie wir selbst. Das Leben ist so unfair! 😛

In meiner Situation hat das etwa so ausgesehen. Ich sah mich regelmäßig nicht nur zwischen einem Heuballen und einer Wasserquelle stehen, sondern gleich zwischen 6 verschiedenen:

  • Sport: Das regelmäßige Training & ein gesunder Lifestyle erfordern Aufwand, Commitment & manchmal auch einiges an Überwindungskraft.
  • Studium: Jus ist leider keines der einfachen Studien, die man mal schnell nebenbei mitmachen kann. Habe ich auch erst lernen dürfen 😉 
  • Blog: Der Aufbau, Technik, Recherche, Schreiben, Formatierung, Fotos, Redaktionspläne, sind alles Dinge, die doch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Quasi als one-man-show sehr aufwändig und Dranbleiben ist hier die Königsdisziplin.
  • Beziehungen: Natürlich will ich für meine Freundin, als auch meine guten Freunde Zeit haben; denn schließlich geht es im Leben nicht nur ums Lernen und Arbeiten, als um die menschlichen Beziehungen, die uns erfüllen.
  • Familie: Gleiches gilt für die Familie. Ohne Achtsamkeit kann es schnell passieren, dass man nur noch irgendwie nebeneinander daherlebt, ohne gemeinsam wirklich verbunden zu sein.
  • Arbeit: Schließlich will ich ja auch ein wenig Geld verdienen bzw. Praxiserfahrung sammeln. Und viele der Praktika sind häufig sehr schlecht bezahlt und und erfordern einiges an zeitlichen Ressourcen.

Jeder dieser Punkte kann für sich alleine schon enorm zeitaufwändig sein, zusammen dann erst recht erdrückend wirken, wenn ich versuche, alles in einem Tag reinzubringen. Frustration pur.

Keine Entscheidungen zu treffen, frustriert – Zeit, die Dinge wieder einfach zu machen.

Die Dinge wieder einfach machen

Jetzt sollten wir uns ob unserem menschlichen Denkvermögen natürlich die Frage stellen, ob wir das nicht besser als Esel tun können. Und tatsächlich: Wir haben die Fähigkeit, an die Zukunft zu denken.

Die Lösung liegt nämlich darin, langfristig zu denken.

Sicher kennst du den Spruch:

„Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können und unterschätzen, was sie in 10 Jahren erreichen können.“

Der Spruch könnte wahrer nicht sein.

Wir müssen nicht 10 Projekte in einer Woche erledigen, sondern können uns 10 Wochen lang je eine Woche mit einer Sache beschäftigen. Mit diesem Gedankenansatz lösen sich schlagartig viele Probleme:

  • Plötzlich blockieren sich verschiedene Projekte nicht mehr gegenseitig, sondern sind eine logische Folge.
  • Wir können uns entspannter einer Sache widmen, diese konzentriert und besser beenden, weil unser voller Fokus darauf liegt und uns dann der nächsten widmen.
  • Wir erreichen unsere Ziele, anstatt weiterhin rastlos im Kreis zu laufen und nichts voranzubringen.

In einer Gesellschaft, wo die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne bei nur noch 8 Sekunden beträgt (vgl. hier), sind Geduld und Ausdauer ein seltenes Phänomen geworden. Sich länger mit etwas zu beschäftigen kann schnell langweilig werden. Reize und Ablenkung überfluten unsere Aufmerksamkeit, wir haben Angst, etwas zu verpassen.

Betrachte ich als Coach aber die Perspektive extern von oben, fällt es leichter, dieses frustrierende Muster zu bemerken und zu durchbrechen.

Am Beispiel des Esels gesehen, kann dies Leben retten.

Wenn er vorausschauend gewesen wäre, hätte er zuerst ausgiebig seinen Durst gestillt, ehe er gemütlich zum saftigen Heu marschiert, sich daran satt isst und dann wieder zur erfrischenden Quelle zurückkehrt.

Gleiches gilt für unser Leben: Wenn es wieder mal kompliziert wird, ist es unsere Aufgabe, die Sachen wieder einfach zu machen. Eines nach dem anderen, Prioritäten zu setzen und dem langfristigen Plan zu vertrauen. 

Bist du ein Esel, oder denkst du langfristig?

Ich verspreche dir, diese einfache Frage wird dir dabei helfen, in Zukunft Entscheidungen zu treffen.

Ich wünsche dir viel Erfolg, du machst das! Bis zum nächsten Mal,

Niko

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Mag. Nikolaus Juranek

Mag. Nikolaus Juranek ist Jurist und Dipl. Lehrtrainer für Erwachsenenbildung. In seinen Artikeln beschäftigt er sich damit, wie man sich praxisrelevante Skills und Fähigkeiten aus den verschiedensten Bereichen aneignet, um in Beruf, Hobby und Privatleben zu wachsen und in dem, was man macht, neue Standards setzt.

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