Lebensweisheiten und motivierende Bilder gibt es wie Sand am Meer. Viele sind hilfreich und wahr. Leider werden die allermeisten Lebensweisheiten jedoch inzwischen so häufig zitiert, dass sie nur noch wie leere Phrasen klingen. Dadurch können die wahren und ursprünglich sehr positiven Botschaften dieser Sprüche kaum noch zu dir durchdringen. Und das ist schade. In den folgenden Absätzen stellt dir Anchu Kögl in seinem Gastartikel 3 essenzielle Wahrheiten vor, die weniger bekannt sind.
More...

Jeder kennt sie – wunderschöne Landschaftsbilder, auf denen ein einsamer Mensch zu sehen ist, der in die Ferne eines idyllischen Sonnenuntergangs schaut.
Abgerundet werden diese Bilder durch in verschnörkelter Schrift gehaltene inspirierende Sprüche:
„Am Ende bereust du nur die Dinge, die du nicht getan hast.“
„Das Leben ist wie ein Echo – das, was du in die Welt hinaussendest, kommt auch zurück.“
„Alles passiert genau dann, wann es passieren soll!“
Viele dieser Lebensweisheiten sind hilfreich und wahr. Mehr noch – ich selbst habe eine Zeit lang motivierende Bilder wie die oben beschriebenen gepostet.
Leider werden die allermeisten Lebensweisheiten inzwischen so häufig zitiert, dass sie nur noch wie leere Phrasen klingen.
Dadurch können die wahren und ursprünglich sehr positiven Botschaften dieser Sprüche kaum noch zu dir durchdringen. Und das ist schade.
In den folgenden Absätzen stelle ich dir daher 3 essenzielle Wahrheiten vor, die weniger bekannt sind.
Vielleicht werden diese Lebensweisheiten deine Sicht auf die Dinge vollkommen verändern.
1. Glück ist nicht das Ziel deines Lebens
Ja, du liest richtig.
Mit der fieberhaften Suche nach dem Glück machst du dich langfristig nämlich nur unglücklich.
So hat eine Studie von Aekyoung Kim und Sam J. Maglio herausgefunden, dass das Lebensziel, glücklich zu werden, ziemlich viel Stress verursachen kann:
Die Probanden dieser Studie wurden in zwei Gruppen unterteilt:
- Gruppe 1 musste Dinge auflisten, die sie glücklicher machen würde. Außerdem wurde diese Gruppe darum gebeten, einen langweiligen Film zu sehen währenddessen so glücklich wie möglich zu sein.
- Gruppe 2 hatte andere Anweisungen: Im ersten Teil des Experiments mussten diese Probanden Gruppe Dinge auflisten, die bewiesen, dass sie bereits glücklich waren. Danach schauten auch sie einen Film – diesmal jedoch eine unterhaltsame Komödie.
Während Gruppe 1 sich Glück als ein zukünftiges und mit Willensanstrengung zu erreichendes Ziel vorstellte, lenkte Gruppe 2 den Fokus auf ihr bereits bestehendes Glück.
Als man die beiden Gruppen später fragte, wie viel gefühlte Freizeit sie während des praktischen Teils hatten, war das Ergebnis eindeutig:
- Für Gruppe 1 verging die Zeit gefühlt wesentlich schneller.
Indem du dich also damit stresst, wie du nun endlich glücklicher wirst, büßt du gefühlte Lebenszeit und Freiheit ein. Anstatt dein Leben zu genießen, fragst du dich täglich, welche Schritte du auf deinem Weg zum Glück als nächstes einleiten musst.
Und dadurch machst du dich letztendlich nur unglücklicher.
Worauf es eigentlich ankommt
Mit der Suche nach dem Glück machst du dich nicht nur unglücklich. Du wirst mit der Zeit auch schlicht und einfach verrückt.
Was bedeutet es denn überhaupt, glücklich zu sein? Wann bist du endlich angekommen, endlich restlos glücklich?
Die Antwort auf die letzte Frage ist ziemlich einfach – nie.
Es wird nämlich immer Dinge in deinem Leben, die schief gehen. Momente, in denen du dich schlecht fühlen wirst. Sachen, mit denen du noch nicht zufrieden bist.
Die gute Nachricht ist jedoch: Das ist vollkommen ok.
Denn im Leben geht es nicht darum, immer glücklicher zu sein.
Worum es stattdessen geht?
Darum, dass du deine eigenen Werte und Bedürfnisse ergründest und ihnen treu bleibst.
Darum, dass du dich einer Sache verpflichtest, die größer ist als du selbst. Und die Menschheit dadurch ein kleines Stückchen besser machst.
Darum, dass du echte Verbindungen zu Menschen, die dir wichtig sind, aufbaust. Und lernst, hier und jetzt mit dem, was du hast, in Harmonie zu leben.
Viele Ratgeber versprechen dir, das Geheimnis zum Glück gefunden zu haben. Dieses Geheimnis gibt es aber nicht. Und wenn doch, würde es ungefähr so aussehen:
Hör mit dem Suchen auf!
Denn erst, wenn du uneingeschränkt deinen eigenen Weg gehst, wird sich das wahre Glück in dein Leben einschleichen. Und das ganz selbstverständlich – als Nebenprodukt eines gut gelebten Lebens.

2. Der wichtigste Mensch in deinem Leben bist du
Wieder so eine provokante Aussage. Dennoch – auch diese Lebensweisheit ist wahr.
Viel zu oft ordnest du deine eigenen Wünsche, Träume und Bedürfnisse denen deiner Mitmenschen unter. Und das nur, weil wir du dein Gegenüber nicht verletzen willst oder die moralische Verpflichtung spürst, anderen den Vortritt zu lassen.
Und das ist vollkommener Bullshit. Denn letztendlich geht es in deinem Leben in um dich.
Nehmen wir zum Beispiel folgende Situation:
Du befindest dich seit Jahren in einer Beziehung, mit der es stetig bergab geht. Du merkst, dass dein Partner sein Leben nicht auf die Reihe kriegt und sich in seiner wachsenden Verzweiflung an dich klammert.
Anstatt dich von ihm zu trennen, bleibst du jedoch in der Beziehung. Und wieso?
Weil du Mitleid hast.
„Ohne mich würde er/sie gar nichts mehr gebacken kriegen“,
denkst du dir. Und anstatt für deine eigenen Werte und Bedürfnisse einzustehen, ordnest du dich ihm/ihr unter.
Dass du dich mit diesem Verhalten langfristig unglücklich machst, müsste dir spätestens jetzt bewusst sein. Was du möglicherweise noch nicht bedacht hast:
Auch deiner Umwelt schadest du dadurch.
Wenn dich immer wieder hintenanstellst, brennst du im schlimmsten Fall irgendwann selbst aus. Selbst wenn nicht – der Frust darüber, dass du zu kurz kommst, wird dich mit der Zeit auffressen. Nie wirst du wirklich dein Leben führen.
Und aus einer Situation heraus, in der du nicht zunächst für dich selbst gesorgt hast, kannst du auch anderen nicht helfen.
Vielleicht erscheint dir das obige Beziehungs-Beispiel etwas extrem. Ich kann dir jedoch versprechen, dass es täglich Situationen gibt, in denen auch du dich zu sehr vernachlässigst.
Hör auf mit diesem Verhalten!
Du bist der einzige Mensch, der wirklich in Kontakt mit deinen Wünschen und Bedürfnissen treten und diese befriedigen kann.
Fang deshalb an, dich selbst in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen. Denn erst dann wird sich Überfluss und Zufriedenheit in deinem Leben einstellen. Erst dann wirst du denen, die in Not sind, eine wahre Hilfe zu sein können.

3. Alles, was dir passiert, ist eine Einladung zum Wachsen
Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einem Freund, der in seiner Jugend mehrere depressive Episoden durchgemacht hatte. Als er mir von dem Schmerz und der Verzweiflung dieser Zeit erzählte, wurde mir ganz mulmig zumute:
„Wünschst du nicht manchmal, diese schreckliche Zeit nie erlebt zu haben?“, fragte ich ihn.
„Eigentlich nicht“, antwortete er.
„Sicher waren die Monate, in denen ich unter der Depression litt, die dunkelsten meines Lebens. Gleichzeitig waren sie aber auch enorm heilsam.
Über Jahre hinweg hatte ich vorher meine eigenen Bedürfnisse vernachlässigt und meine negativen Gefühle unterdrückt. Auf der bewussten Ebene kümmerte ich mich zu wenig um mich selbst.
Mein Organismus, bestehend aus meinem Körper und meinem Unterbewusstsein, war jedoch cleverer. Er entschied sich dafür, mich mit einer Depression wieder zur Vernunft zu bringen.
Und so musste ich, mit den größten Leid meines Lebens konfrontiert, eine radikale Entscheidung treffen: Entweder lernen und wachsen – oder untergehen.
Gott sei Dank wählte ich die erste Option.
Ich fing an, konsequent Rücksicht auf meine Bedürfnisse und Werte zu nehmen. Ich beschloss, von nun an bewusst durchs Leben zu gehen auf die Signale, die mir mein Körper und meine Intuition sendeten, zu hören.
All die Dinge, die mir schadeten, entfernte ich Stück für Stück aus meinem Leben. Gleichzeitig wendete ich mich vermehrt den Dingen zu, die mir guttaten und die mich zufriedenstellten.
So wurden die dunkelsten Stunden meines Lebens zu der heilsamsten Erfahrung, die ich hätte machen können.
Verstehe mich nicht falsch – ich blicke nicht mit einem Lächeln auf meine depressiven Episoden zurück. Trotzdem bin ich sehr dankbar für diese Zeit. Denn durch sie führe ich heute ein Leben, von dem ich früher nur hätte träumen können.“
Ich wusste nicht, wie ich auf diese Worte reagieren sollte. Mein Freund hatte vollkommen Recht.
An den darauffolgenden Tagen dachte ich über das, was er gesagt hatte, nach. Ich stellte fest, dass auch ich immer wieder herausfordernden Situationen begegnet war, die mich letztendlich weitergebracht und gestärkt haben.
Und bei dir ist es sicher nicht anders.
In deinem Leben passieren viele unvorhergesehene Dinge. Einige dieser Dinge sind wunderbar, andere überraschend, ziemlich viele frustrierend und schmerzhaft.
- Eine herzzerreißende Trennung.
- Der Tod eines nahestehenden Menschen.
- Eine Lebenskrise, die dich komplett aus der Fassung bringt.
Ereignisse wie diese sind zwar scheiße. Sie sind aber auch immer eine Einladung, zu wachsen. Und eine ganz bestimmte Lektion zu lernen.
Welche Lektion genau du aus einer Erfahrung mitnehmen solltest, begreifst du oft erst sehr viel später. Manchmal musst du zunächst über Wochen, Monate oder Jahre hinweg leiden, bevor du überhaupt etwas lernst.
Und dennoch:
Wenn du es zulässt und die Zeichen zu lesen lernst, wirst du aus jeder noch so schlimmen Situation gestärkt hervorgehen.
Du wirst dich weiterentwickeln – wie ein wunderschöner Phönix, der aus der Asche hervorsteigt – und am Ende ein Stückchen weiser und menschlicher sein als zuvor.

Zusammenfassung:
- Glück ist nicht das Ziel deines Lebens
- Der wichtigste Mensch in deinem Leben bist du
- Alles, was dir passiert, ist eine Einladung zum Wachsen

Über den Autor
Anchu Kögl ist Autor, Weltreisender und Querdenker.
Auf seinem Blog schreibt er unter anderem über Glück, Selbstbewusstsein, die Liebe und Lebenskrisen.
Falls du mehr von ihm lesen willst, fang am besten mit diesem Artikel über den Sinn des Leben an.
Pinn mich auf dein Pinterest Bord!



Weitere passende Empfehlungen zu dem Thema
(*) Affiliate Links