“Wenn ich zurückblicke, sehe ich nichts zu bereuen und nur wenig zu korrigieren.”
— John C. Calhoun
Die letzten Wochen in 2018 sind schnell vergangen und es ist Zeit, das letzte Jahr revue passieren zu lassen.
Viel ist geschehen, für vieles bin ich dankbar, einiges durfte ich lernen.
Hier sind meine größten Learnings, die 2018 verändert haben.
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1. Fokus: Lerne "Nein" zu sagen!
Wenn du wie ich bist, dann wirst du dich hier sofort wiederfinden:
Du bist unglaublich kreativ, engagiert, oder vielseitig interessiert und stürzt dich ständig motiviert in neue Projekte.
Was an sich etwas Gutes ist, bringt jedoch häufig eine Schattenseite mit sich, die einen unangenehm überraschen kann, wenn man sich ihr nicht bewusst ist.
Viele Projekte nehmen nämlich deutlich mehr Zeit in Anspruch, als sich vorher rational einplanen lässt und plötzlich bleibt für andere Dinge nur noch wenig oder keine Zeit mehr.
Sprich, du beginnst Dinge nur noch halb zu machen und nicht mehr so gut, wie du eigentlich könntest / wolltest.
Dies kann schnell enorm frustrierend werden, als auch mental belasten, weil man plötzlich nur noch der Zeit und den Dingen hinterherläuft, ständig in einem reaktiven Modus ist, anstatt selbst zu bestimmen und seine Zeit einzuteilen.
Was also tun?
Mit diesem Problem bist du natürlich nicht alleine, es gab schon tausende Menschen, die mit diesem gleichen Problem zu kämpfen hatte. Dementsprechend gibt es auch Hilfe.
Die Lösung für mehr Fokus
Also zurück zum Anfang. Nicht umsonst gibt es das Akronym F.O.C.U.S:
F.O.C.U.S = Follow One Course Until Success.
Wer nur eine Sache tut, kann seine volle Zeit & Energie dort hineinstecken. Logisch, was bedeutet das aber für uns kreative, engagierte Menschen, die in mehreren Projekten stecken?
Ich bin der Überzeugung, dass sich selbst mehrere Projekte gut managen lassen, wenn man effizient arbeitet. Das bedeutet jedoch, dass man bei möglichen Ablenkungen absolut hart bleiben muss und sich nicht ablenken lassen darf.
Sprich, wenn du es schaffst, deine Projekte so gut zu planen und managen, dass alles in deinem Tag Platz findet und du alles gut erledigst, sehe ich darin kein Problem.
Wenn nicht, dann gibt es leider keine andere Lösung (zumindest ist sie mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt), als deine Prioritäten klarer zu setzen und unwesentliche Dinge von deiner Liste zu streichen.
Sprich, dich auf 1 bis max. 3 Dinge täglich zu konzentrieren und den Rest beiseite zu lassen, gemäß dem Motto:
„If it’s not a hell yes, it’s a no!“
Du darfst dir ruhig sagen: Nein, nicht dieses Jahr. Du erreichst mehr, wenn du weniger besser machst, als vieles nur halb. Und sei ehrlich: Insgeheim weißt du dies ohnehin schon.
Es bringt also nichts, den gleichen Fehler immer und immer wieder zu wiederholen. Nutze also die Chance, klare Entscheidungen zu treffen, worauf du dich im neuen Jahr konzentrieren willst.
Frage: Wozu solltest du "Nein!" sagen?

2. Leadership: Zu viele Alphas können eine Gruppe zerstören
Das zweite Learning, das ich aus 2018 mitnehme, liegt im Bereich Leadership.
Im Zuge meiner umfangreichen Trainerausbildung befassten wir uns ausgiebig mit dem Thema "Gruppendynamik", wo wir in zahlreichen Übungen am eigenen Leib lernen durften, wie eine Gruppe funktioniert, was sie braucht, um weiterzukommen, und wie sie garantiert zugrunde geht.
Einer dieser Wege ist etwa, wenn mehrere starke Personen ihren Willen durchsetzen möchten – zwar zum Gelingen der Gruppe, aber dennoch klar ihre eigene Perspektive.
Nach dem Rangdynamik Modell von Schindler gibt es in einer Gruppe mehrere Rollen: Eine Alpha (Leader) Rolle; Beta- & Gamma Rollen, die den Alpha unterstützen; sowie die Omega Rolle, der quasi eine Gegenposition zum Alpha einnimmt.
Das Problem: Es kann nur einen Alpha geben.
Sobald es also mehrere Alphas gibt, die die Position für sich beanspruchen wollen, weil sie glauben zu kennen, was für die Gruppe gut ist, stehen sie mit diesem in Konkurrenz – und die Gruppe erlebt innere Kämpfe, die sie ihrem Ziel natürlich nicht näher bringt, vielmehr sogar gefährdet.
Sich nun zum Wohle der Gruppe selbst zurückzunehmen, ist oft gerade für das Ego starker Persönlichkeiten gar nicht so einfach, jedoch essentiell.
Dies lässt sich etwa anhand einer Geschichte anschaulich darstellen:
Als Gruppe bekamen wir den Auftrag, mithilfe eines Seilsystems im Kreis stehend mehrere Holzbausteine aufeinander zu stapeln. Jeder konnte mit seinem Seilende, die alle in der Mitte zu einem Haken zusammenliefen, mitsteuern, wie sich das ganze System bewegte.
Was an sich ein Kinderspiel ist, das in der Regel in 20 bis 45 Minuten erledigt sein sollte, verlangte uns mehr als 1 Stunde und 45 Minuten ab.
Was war geschehen? Auch wenn es niemand zugeben wollte, gab es stets einige Personen, die ihren eigenen Führungsanspruch nicht "loslassen" konnten und (selbst unbewusst!) durch kleinste Fingerbewegungen am Seil das ganze System gestört hatten. Erst als sich die Gruppe am Ende auf ein gemeinsames Vorgehen und eine Person geeinigt hatte, die von nun an die Entscheidungen für die Gruppe traf, klappte es wie am Schnürchen.
Die Lösung für eine starke Gruppe
Im Nachhinein traf uns diese Erkenntnis mit voller Wucht, weil sie uns ganz klar unser Ego vor Augen führte, das der Gruppe geschadet hatte.
Proaktivität, eigene Meinung, Umsetzung – Was an sich wichtige Eigenschaften sind, kann in einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel jedoch sehr kontraproduktiv sein. Dementsprechend darf man lernen, sich auch mal zurückzunehmen und die Gruppe auf anderem Wege zu unterstützen, als immer nur in der Alpha Rolle.
Denn natürlich gibt es auch zahlreiche andere Möglichkeiten, die Gruppe voran zu bringen, dementsprechend wichtig ist es, die eigenen Fähigkeiten den Bedürfnissen der Gruppe ständig gegenüberzustellen.
Frage: Wie könntest du deinem Verein / deinem Team noch besser helfen?
3. Produktivität: Wieviel ist genug?
Daran aufbauend ist mein drittes Learning: Denn wenn man etwas bewegen will und immer nur handeln und umsetzen will, kann es leicht passieren, in ein ständiges "Leistungsdenken" zu verfallen.
- "Ich könnte meine Termine straffen.",
- "Ich könnte hier Zeit sparen",
- "Brauche ich diese Pause überhaupt?",
sind nur ein paar der Gedanken, die dabei schnell in den Kopf kommen können.
Was in vielen Fällen sicher hilfreich ist und mehr Dinge erledigt, kann aber ab einem gewissen Level auch wieder kontraproduktiv wirken:
- Ständig ist man auf Zug, gestresst & "beschäftigt"
- Man vergisst Beziehungen, Gesagtes, Versprechen, weil man immer nur an die Arbeit denkt
Es ist wie beim Training: Ständiges Training schädigt den Muskel, und wenn man ihm keine Zeit zur Erholung gibt, wird sich das irgendwann in einer Verletzung rächen.
Dementsprechend braucht es ab und zu eine Pause. Die logische Frage nun natürlich:
Wie effizient muss / kann / soll der Mensch funktionieren?
Wieviel Produktivität ist "genug"?
Mein Learning zum Thema Produktivität
Ich denke nicht, dass es hier eine pauschale und allgemeingültige Antwort gibt – was für den einen zu viel ist, merkt der andere noch gar nicht.
Ich denke für meinen Teil, dass die Grenze dann überschritten ist, wenn andere Lebensbereiche darunter leiden:
- Etwa die Arbeit in Gedanken vom Büro nach Hause mitwandert und in den Gesprächen mit seinen Liebsten / Partner dadurch abgelenkt ist
- Wenn Schlafprobleme auftreten oder Stress die Lebensqualität deutlich mindert
- Wenn man schon nicht mehr weiß, was man optimieren soll, weil das meiste schon so effizient läuft.
Einen Fehler, den viele meiner Meinung nach auch machen, ist "Produktivität" mit "Beschäftigt sein" gleichzusetzen. Dies ist falsch:
- Wenn ich produktiv & effizient bin, erledige ich Dinge und kann mich Neuem widmen.
- Wenn ich "beschäftigt" bin, kann mein Kalender noch so voll mit unwichtigen Dingen sein, und ich komme nicht weiter.
Wen man sich diesen Dingen bewusst ist, sollte man für sich selbst ganz schnell merken, ob diese Grenze bereits überschritten ist und man sich vielleicht nicht doch etwas mehr zurücknehmen sollte.
Denn gerade in Pausen erhalten wir die Kraft & Energie wieder zurück, die uns vielleicht schon gefehlt hat, um die eine Sache fertigzubringen.
Während ich ich großer Fan von Produktivität bin, bedeutet dies 2019 für mich, dass ich wöchentlich fixe Zeiten habe, in denen ich mir bewusst Pausen freihalte bzw. nur Dinge mache, die Erholung, Spaß, Regeneration oder anderen Lebensbereichen dienen.
Frage: Was könnte es für dich bedeuten? Wo ist deine Grenze?
4. Atmung: Der unterschätzte Einfluss auf unsere Performance.
Ein ganz anderes, jedoch ebenso wichtiges Thema, das massiven Einfluss auf unsere Gesundheit bzw. Leistung hat, ist das Thema Atmung.
Ich habe mich im letzten Jahr ausführlicher damit beschäftigt, wie man mit einfachen Techniken, seine Performance deutlich steigern kann. Ob für mehr Leistung, bessere Gesundheit, weniger Stress, tieferen Schlaf, größere Konzentration – die Atmung spielt überall eine zentrale Rolle. Dabei bin ich auf das Buch "Becoming The Iceman" von Wim Hof* gestoßen, das ich dir nur empfehlen kann.
Im Wesentlichen geht es darum, wie man durch bestimmte Atemtechniken, Kälteexpression (kalt duschen) und Mentaltraining die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff verbessern kann, Schadstoffe aus dem Körper bringt und den Körper im Wahrsten Sinne zu mehr Leistung & Gesundheit trainieren kann. Dieses Video erklärt es sehr genau:
Konkrete Resultate, die ich durch eine bessere Atmung verzeichnen konnte:
- Sauerstoff / Stickstoff Level optimiert
Bedeutet zB längere Zeit unter Wasser ohne Luft tauchen können.
Steigerung von 0:27 min auf 3:01 min. - Maximum meiner Liegestütze mehr als verdoppelt:
Von 55 (normale Atmung) auf 141 (!) Wiederholungen (ohne Atmung!) - Kälteadaption
Leistungsfähigerer & resistenterer Körper gegen Verkühlungen, Krankheiten, stärkeres Immunsystem, bessere Heilung.
Übung zB durch Sprung in einen See im Winter, Duschen bei 3°C kaltem Wasser.
Unglaubliche Ergebnisse & Erkenntnisse, mit denen ich zu Beginn des Projekts nicht gerechnet hätte.
Dieser Bereich ist für mich nach wie vor einer der spannendsten, dem ich auch im neuen Jahr sehr viel Zeit widmen möchte, auch weil ich denke, dass man mit relativ geringem Aufwand seinem Körper sehr viel Gutes tun kann.
Frage: Was bräuchte dein Körper möglicherweise, was du ihm noch nicht gibst?
Fazit
"Jeden Tag ein Stück besser", ist ein guter Leitspruch, den ich für mich gewählt habe, um mich weiterzuentwickeln.
Sinngemäß kann man dies erweitern auf "Jedes Jahr ein Stück besser".
Ich bin dankbar für viele tolle, lehrreiche Erfahrungen und Learnings, die 2018 für mich verändert haben und freue mich damit auf ein neues, kommendes Jahr 2019.
Was hast du dir im neuen Jahr vorgenommen?
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