Integrität ist ein geflügeltes Wort, das wir oft hören. Doch was bedeutet Integrität eigentlich? Und wie bekommt man sie?
In diesem Artikel erfährst du 6 Prinzipien für mehr Integrität, die deinen Alltag grundlegend verändern werden.
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Warum braucht es Integrität?
In unserem Informationszeitalter prasseln täglich tausende Informationen und Inputs auf uns ein. Doch was davon ist eigentlich echt?
Immer wieder hören wir von "Fake News", oberflächliche Bilder mit ausgeborgten Lamborghinis, geistern durch die sozialen Netzwerke. Manche Menschen sind total freundlich, nur um dann im nächsten Moment hinter dem Rücken zu lästern.
Auch, wenn ich nicht denke, dass die Gesellschaft schlechter ist als früher, so nehmen wir viele dieser Dinge durch die Medien einfach stärker wahr. Ich denke, dass Integrität daher mehr denn je benötigt wird, auch um dem entgegenzusetzen.
Doch was ist Integrität nun eigentlich?
Definition von "Integrität"
Laut Duden ist die Definition von Integrität:
- Makellosigkeit, Unbescholtenheit, Unbestechlichkeit
- Synonyme: Anständigkeit, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, Redlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit
Man kann also sagen, dass Integrität ein hoher Wert ist, ein Mensch, der "echt" und authentisch ist; aufrichtig ist, zu seinen Überzeugungen steht, auch dann, wenn es andere gerade nicht sehen, oder nicht dieser Meinung sind.
Dies sind in der Regel auch die Menschen, die uns faszinieren; wo wir merken:
"da kann ich mich darauf verlassen",
oder auch:
"Wow, der steht echt selbstbewusst zu seiner Meinung!",
Oft ist Integrität nicht etwas, das man hat oder nicht hat. Oft gibt es Bereiche, in denen es schon gut läuft, und solche, in denen man sich immer wieder ertappt, dass man es eigentlich besser machen hätte können.
Hier sind 6 grundlegende Prinzipien für mehr Integrität, die jeder von uns leicht in seinen Alltag integrieren kann:
6 Prinzipien für mehr Integrität
1. Denke, bevor du handelst
Hier gibt es verschiedenen Menschen; die einen, die nur überlegen und die nie ins Handeln kommen; und jene, die sofort umsetzen, ohne jemals einen Gedanken verloren zu haben, was sie gleich tun werden.
Während beide dieser Seiten ihre Vor- und Nachteile haben, hilft es in der Regel schon sehr, nachzudenken, bevor man handelt.
Dies ist nicht negativ gemeint, dass sonst nichts Gutes rauskommen könnte; sehr wohl gibt es aber häufig Aspekte, die wir im ersten Moment nicht bedenken, die uns dann einholen können.
Beispielsweise könnte dich ein neues Projekt total faszinieren und begeistern und du möchtest dich direkt hineinstürzen – bis dir einfällt, dass du eigentlich gar keine Zeit hast, weil du schon an 3 anderen, tollen Projekten begeistert arbeitest und du entweder das neue oder die alten wohl dadurch vernachlässigen könntest.
Dies widerspricht deiner Integrität, weil du dich zu etwas verpflichtest, was du dann nicht (oder nicht gut) machst. Wenn du es stemmen kannst, spricht natürlich nichts dagegen.

Sei dir dessen bewusst, worauf du dich einlässt – dies führt uns zum zweiten Punkt:
2. Halte dein Wort
2.1 Die Handschlagqualität
Hast du darüber ein wenig nachgedacht und dich darauf eingelassen, dann ist es ein Zeichen von Integrität, wenn du nun dein Wort hältst und machst, was du versprochen hast.
Manche sagen, es sei altmodisch – ich bin anderer Meinung und sage, dass die "Handschlagqualität" nach wie vor enorm wichtig und angesehen ist, weil es einen Menschen auszeichnet, wenn man ihm vertrauen kann.
Tatsache ist, dass man sehr viele Bekanntschaften schnell und einfach knüpfen kann – dennoch gibt es oft nur einen sehr engen Freundeskreis, für den man die Hand ins Feuer legen würde, dem man blind vertrauen kann.
Das sind die Menschen, die das Leben besonders machen; schätze sie entsprechend.
2.2 Was, wenn man sein Wort nicht halten kann?
Es kann nun natürlich vorkommen, dass Dinge anders kommen, als geplant und man sein Wort nicht einhalten kann.
Das ist nicht ideal und sollte nie als Ausrede verwendet werden.
Wenn es aber so ist, dann kann es auch ein Zeichen von Integrität sein, dazu zu stehen und dies klar zu kommunizieren.
Denn zu wissen, woran man am anderen ist, ist auch ein Zeichen von gegenseitigem Respekt und Anerkennung.
Klarheit darüber kann auch für einen selbst interessante, neue Erkenntnisse bringen, warum man sein Wort nicht halten konnte; vielleicht hat man sich übernommen, die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen überschätzt, war zu optimistisch.
Wenn es passiert, ist es auf jeden Fall eine lehrreiche Erkenntnis, die man für die Zukunft mitnehmen sollte.

3. Verpflichte dich zu nichts, wo du keine Leidenschaft hast
Während das Leben früher einfacher war, gibt es heute so viele Möglichkeiten, wie niemals zuvor.
Die Frage ist nicht mehr, ob wir uns irgendwo engagieren – sondern vielmehr, womit wir unsere Zeit verbringen.
Manchmal kann es passieren, dass wir zu Projekten oder Möglichkeiten kommen, die wir so nicht angenommen hätten – weil unsere Leidenschaft ganz woanders liegt und unser Interesse nicht vorhanden ist.
Warum landen wir dann doch manchmal in solchen Verpflichtungen?
Dies ist recht einfach – oft fällt es uns schwer, "Nein!" zu sagen.
Wir machen es anderen gerne recht, wollen ja helfen und nett sein – und gehen dabei aber einen schlechten Kompromiss mit uns selbst ein, der uns langfristig nur belastet.
Der einzige Ausweg, neben einem klaren Ausstieg aus dieser Sache (siehe 2.2 Was, wenn ich mein Wort nicht halten kann?) ist nur, von vornherein viel öfter "Nein!" zu diesen Möglichkeiten zu sagen, wo unsere Leidenschaft nicht liegt.
Denn damit einher gehen immer Opportunitätskosten:
Wenn ich Zeit mit etwas verbringe, dass mir keinen Spaß bringt, habe ich weniger Zeit für das, was mir wirklich wichtig ist.
Dies muss uns immer bewusst sein.
Und auch wenn man grundsätzlich für neue Chancen offen sein sollte, so dürfen wir bei der finalen Zusage sehr viel wählerischer sein, als viele glauben. Mach dein Leben wieder einfacher und werde die ganzen unnötigen Dinge los, die dich nur belasten.
Qualität vor Quantität – so auch bei den Dingen, die dir wichtig sind.

4. Behandle andere mit Respekt
Eine der grundlegenden Regeln für mich im zwischenmenschlichen Umgang ist der Grundsatz: "Behandle andere mit Respekt."
Viele Menschen sagen nun:
"Ja, aber der war auch unfreundlich...!",
dieser Ansatz ist aber nicht zielführend. Wir können keinen Tauschhandel beginnen und nur nett sein, wenn der andere auch nett ist. Irgendwo muss man schließlich beginnen, sonst landet man nur auf verfahrenen, zerstrittenen Positionen, wie bei vielen Scheidungsverfahren zu sehen ist.
Ich bin der Auffassung, dass man niemandem gegenüber unfreundlich sein sollte, selbst wenn er es “verdient” haben sollte, wenn du objektiv wirklich nichts dafür kannst.
Vergiss nicht: Du bist in der Lage, die Gesellschaft so zu gestalten, wie du es dir wünscht und kannst als Vorbild vorangehen.
Andernfalls hat man sich schon auf sein Niveau herabgelassen und ist auch nicht besser.
Behandle andere stets mit Respekt, egal, wer vor dir steht – Sei du selbst die Veränderung in der Welt, die du bewirken möchtest.

5. Sag die Wahrheit
Ähnlich wie Respekt sind Aufrichtigkeit und Wahrheit essentiell in unserem Miteinander. Viele Verträge und Streitereien wären vermeidbar, wenn jeder die Wahrheit sagen würde.
Wie will man sonst aufrichtig man "selbst" sein, wenn man ständig etwas verleugnet und sich und andere selbst belügt? Richtige Integrität kann man also erst erlangen, wenn man die Wahrheit sagt – und auch zu ihr stehen kann.
Ebenso ist es auch wichtig, fähig zu sein, die Wahrheit annehmen zu können.
Viele fühlen sich sofort beleidigt und gekränkt, wenn man etwas aufzeigt, was nicht richtig wahr und nehmen dies höchstpersönlich, anstatt für das Feedback dankbar zu sein und daraus zu lernen (konstruktives Feedback setze ich mal voraus).
Ohne Wahrheit also keine Integrität.

6. Handle, anstatt nur zu reden
Auch hier gibt es verschiedene Extreme desselben Spektrums.
- Manche handeln schweigend, ohne jemals darüber zu reden;
- andere reden und reden und reden, anstatt jemals etwas zu tun.
Wer nie darüber redet, verschwindet in der Masse; wer nur redet, ohne zu tun, wird nicht ernstgenommen.
Damit ist es essentiell, auch tatsächlich das zu tun, was man sagt – eine Frage der Glaubwürdigkeit also. Sei konsistent, wie Seth Godin sagt:
"Consistent with your statements, consistent in the content you create, consistent in the way you chip away at the problem you’re seeking to solve." – Seth Godin
Sage, was du tun wirst, und mache es dann auch.
Langfristig baut dies Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf – ein sehr wichtiger Faktor, der deine Integrität stärkt.

Fazit
Ich bin der Meinung, dass Integrität einer der höchsten Werte ist, die wir besitzen. Jeder von uns hat es selbst in der Hand, zu entscheiden, wie wir selbst in der Gesellschaft wahrgenommen werden – bzw. auch wie unser Zusammenleben funktioniert.
Wenn jeder sein Bestes gibt, aufrichtig, authentisch aufscheint und handelt, ließen sich wohl viele Probleme vermeiden. Diese 6 Prinzipien für mehr Integrität sind ein guter Leitfaden, um selbst mit bestem Beispiel voranzugehen und seinen Teil dazu beizutragen.
Wie wirkt sich Integrität in deinem Leben aus?
Lass es mich gerne wissen und schreibe einen Kommentar.
Entfache dein inneres Wachstumsfeuer!

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