Letzte Woche war ich als Volunteer bei der Veranstaltung „Pioneers GovTech“ dabei und durfte dabei backstage eng mit den Speakern des Events zusammenarbeiten und ihre Vorbereitung auf die Bühne begleiten. Hier ist, was ich von ihnen gelernt habe.
Ich liebe es, von Menschen zu lernen, die schon vieles in ihrem Leben selbst erreicht und umgesetzt haben.
Letzte Woche hatte ich dazu Gelegenheit, als ich im Rahmen meiner Volunteers Tätigkeit im Speakers Corner arbeiten konnte und die Speaker kurz vor ihrem Auftritt betreuen durfte.
Diese Zeit war zwar eher eng bemessen, in der Regel hatten wir ca. 10-15 Minuten Zeit, wo wir sie willkommen heißen und betreuen mussten, sicherstellten, dass sie „verkabelt“ und mit dem Mikrofon beim Technikcheck waren und zusammen die letzten Details abklärten.
Daneben blieb aber immer noch Zeit für kurze Gespräche, in denen ich einen gewissen Eindruck erhielt, den ich mit dir teilen möchte. Und über Eindrücke entscheidet unser Unterbewusstsein ja im Bruchteil einer Sekunde, habe ich mir sagen lassen.
Diese 4 Dinge habe ich also aus den Gesprächen mit den Speakern mitgenommen:
1. Motivation & Freude auf die Präsentation
Eine der coolsten Eigenschaften an guten Speakern finde ich, dass sie es verstehen, Vorfreude entstehen zu lassen, Menschen zu bewegen und ihnen ein gutes Gefühl geben.
Dies ist mir etwa bei TechCrunch Editing Manager Danny Crichton aufgefallen, der zu seiner Rede nach der 45-minütigen Energybreak hereinkam und scherzhaft meinte, den schwersten Part zugeteilt bekommen zu haben, weil ja jetzt alle erst recht müde seien und er nun den doppelten Aufwand reinstecken müsse, um sie wieder aufzuwecken und zu unterhalten.
Aber, so sagte er, „I’m so pumped to be hear!“, und sein Gesicht und Körper strahlten diese Freude richtig aus.
Ich fand dies enorm ansteckend und sagte ihm auch, dass ich dies an guten Speakern sehr bewundere, andere Menschen damit so anstecken zu können. Dies habe ich auch schon anderen Speakern gesagt; viele meinten darauf, dass das zwar stimme, aber meist auch viel Übung bedürfe und nicht nur angeborenes Talent sei, und sie zu ihren Anfängen auch häufig damit kämpften, bis es für sie einfacher wurde.
Daraus schließe ich wieder, dass wir alles lernen und erreichen können, wenn wir nur gewillt sind, entsprechend Zeit und Übung reinzustecken. Ein schöner Gedanke!

2. Ausstrahlung von Ruhe & Kraft
Anders als viele Menschen im Alltag wirkten die Speaker alle doch ruhig und entspannt, dennoch kraftvoll. Dies mag wohl auch darauf zurückzuführen sein, dass sie mit Präsentationen wie diesen schon vertraut sind und durch viele Reden gelernt haben, Selbstsicherheit und Ruhe auszustrahlen und auf das zu konzentrieren, was gleich wesentlich ist.
Ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich im Moment waren, aufmerksam zuhörten, was schon draußen geschah und sich freuten, hier zu sein.

3. Zurückhaltung & Angepasstheit
Manchmal hört man von erfolgreichen Stars und Prominenten, die absolut im Mittelpunkt stehen wollen und mit zahlreichen – offensichtlich unnötigen – Extrawünschen andere um den Verstand bringen. Auch dies war hier in kleinster Weise der Fall.
Vielmehr zeigten sie sich mit einem kleinen Glas Mineralwasser oder Saft zufrieden und nutzten lieber die Gelegenheit um ein paar Gespräche zu führen oder den anderen Speakern zuzuhören.
Das machte die Zusammenarbeit auch sehr angenehm.

4. Empathie & Interesse am Gegenüber
Eine Sache, die ich überhaupt nicht mag, ist wenn sich jemand überheblich über andere stellt oder in einem Gespräch nur oberflächlich abscannt, ob der Gegenüber für ihn einen möglichen Vorteil bieten kann. (Solche Erfahrungen durfte ich etwa beim Arbeiten bei der Fashion Week in Paris schon machen – kein schönes Gefühl).
Hier aber hatte ich großteils wirklich das Gefühl, dass die Speaker an mir als Gegenüber interessiert waren. Egal, wer mir gegenüberstand – etwa Bundesministerin Dr. Margarete Schramböck, Jonathan Reichenthal von City of Palo Alto, Anil John vom Department of Homeland Security oder Milliardär Tim Draper, der zu den Top 100 Most Influential People in Finances in den USA gezählt wird, ich hatte nicht das Gefühl, dass sie aufgrund ihrer Erfolge, Positionen oder des Status irgendwie herabschauten und überheblich wirkten, sondern uns vielmehr wertschätzten, dass wir uns die Zeit für sie nahmen und gut betreuen wollten.
Und das ist in meinen Augen das, was wirklich große Menschen auszeichnet.

Fazit
Natürlich mag es auch andere Menschen geben, die Speaker, die ich aber bei dieser Veranstaltung kennengelernt habe, bestätigen für mich im Wesentlichen das, was ich im Laufe der Zeit schon aus dem Kontakt mit anderen erfolgreichen Menschen lernen durfte – nämlich, dass der Erfolg eines Menschen wohl auch irgendwie mit seiner Persönlichkeit verbunden ist.
Ich finde solche Veranstaltungen eine großartige Chance, mit solchen Menschen in Kontakt zu treten und kann jedem nur empfehlen, diese Erfahrung als Volunteer auch selbst zu machen.
Hast du solche Erfahrungen schon gemacht?
Bis zum nächsten Mal,
Niko

Fotos mit Genehmigung von pioneers.io