Challenge 44: Wie du Prokrastination vermeidest und effizient umsetzt

Geschrieben von Niko Juranek

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Wenn die Prokrastination mal wieder dazwischenfunkt...

Wie oft ist es uns schon passiert, dass wir uns etwas Wichtiges vorgenommen haben und dann erst recht nicht umgesetzt haben? 

Die Vorsätze sind meist gut, aber wenn wir uns daran machen, schleichen sich plötzlich leise Gedanken ein, die uns an der Umsetzung hindern:

  • Solltest du nicht gerade etwas "Wichtigeres" machen?
  • Bist du denn schon gut genug? Recherchiere doch etwas mehr!
  • Es ist doch schon so spät – du solltest schlafen gehen!

Und so vergehen die Stunden und der Tag ist um, und unsere To-Do-Listen sind noch immer knallvoll, ohne dass gefühlt irgendetwas weitergegangen ist.

Bis jetzt.

Challenge 44 – Stoppe das Aufschieben!

Ich möchte dir heute eine Methode vorstellen, die ich gefunden habe, um das ewige Aufschieben endlich zu beenden und direkt in die Umsetzung zu kommen – und den perfektionistischen Gedankenteufeln eine klare Abfuhr zu erteilen.

Das Konzept nennt sich "Challenge 44" und wurde von Thrive Themes (Werbelink) Gründer Shane Melaugh ins Leben gerufen und soll dabei helfen, Momentum aufzubauen, indem täglich kleine Schritte umgesetzt werden –ich möchte dir hier ein Beispiel anhand meines Blog-Experiments geben (du kannst sehr gerne statt den Blogartikel ein anderes Ziel wählen):

So funktioniert die Challenge 44

Kerngedanke der Challenge 44 ist, dass in verhältnismäßig kurzer Zeit viele Resultate erzielt werden sollen.

Während sich Perfektionisten darauf aufhängen, dass eine Sache "noch nicht fertig!!" ist, und die Qualität als Ausrede für die Nicht-Umsetzung benützen, konzentrieren wir uns primär darauf, etwas umzusetzen, bevor wir es kritisieren.

Verbessern kann man schließlich nur etwas, dass erledigt wurde – nicht ein hypothetisches Gedankenkonstrukt.

Es geht also darum, jeden Tag eine Aktivität zu beenden – egal, wie fertig oder unfertig sie sich am Ende auch subjektiv anfühlt: 

Challenge 44 – Der Ablauf

Das Konzept glieder sich in 3 Phasen zu je 30 Tagen:

  • In Phase 1 werden jeden Tag 1 Blogartikel veröffentlicht
  • In Phase 2 wird jeden dritten Tag 1 Blogartikel veröffentlicht
  • In Phase 3 wird jeden siebten Tag 1 Blogartikel veröffentlicht

Gesamt werden somit in 90 Tagen 44 Blogartikel veröffentlicht.

Dies hat den Hintergedanken, dass anfangs eine hohe Frequenz erzeugt wird, die Momentum bringt.

Durch das tägliche Schreiben kommt man in einen Rhytmus, man zwingt sich die Dinge zu erledigen, die man sich vorgenommen hat. Die Qualität ist dabei (noch) zweitrangig – hauptsache, es wird erledigt. Ein Horror für den Perfektionsteufel.

Experiment: Ist Qualität nicht wichtiger als Quantität?!

Vielleicht möchtest du den Einwand bringen, dass es besser sei, weniger Artikel zu schreiben, und die dafür besser. 

Mach das nicht!

Denn genau das ist der Perfektionismus, der dir ins Ohr flüstert und dich dazu bringen will, aufzuschieben.

Dazu möchte ich dir von einem Experiment erzählen, das ich im wirklich empfehlenswerten Buch "Atomic Habits" (Werbelink) von James Clear gefunden habe:

In einer Schule wurde eine Klasse in zwei Hälften geteilt:

  1. Gruppe 1 bekam die Aufgabe, im Semester ein perfektes Bild zu machen (Qualität wichtig)
  2. Gruppe 2 bekam lediglich die Aufgabe, über das Semester hundert Bilder zu machen (Quantität wichtig)

Wer denkst du, welche Gruppe hatte am Ende des Semester das bessere Bild?

Tatsächlich: Es war Gruppe 2 – die Gruppe, die nicht auf die Qualität geachtet hatte.

Doch warum ist das so?

Während unsere Logik sagt, es sei besser, nur ein Bild zu machen, und dieses dafür gut, so ist das nur halb richtig. Denn diese Gruppe verbringt ihre gesamte Zeit damit, sich die perfekte Strategie, den perfekten Stil, die ideale Komposition auszudenken– das Problem dabei ist nur, dass sie nie in die Umsetzung kommt und ihre Ideen austesten kann, bis sie es am Ende mit einem Bild tut.

Gruppe 2 hingegen hatte diesen Stress nicht. Die Qualität der Bilder war egal, es wurde mit einem spielerischen Ansatz an die Aufgabe herangegangen, weil es "eh egal" war. Mit jedem Bild, das die Gruppe aber gemacht hatte, konnte sie Erfahrungen sammeln:

  • Ideen konnten gestestet werden
  • Änderungen & Learnings konnten beim nächsten Bild eingearbeitet werden
  • Mit jedem Bild wurde die Qualität durch die zunehmende Erfahrung besser.

Am Ende der hundert Bilder stand demnach dann ein Bild, das die gesamten praktischen Erfahrungen der 99 vorigen in sich gesammelt hatte – während die erste Gruppe mit dem einen Bild quasi nur einen wirklichen Versuch hatte

Theorie ist also wie so oft nicht zwingend die Praxis.

Und auf diesem Ansatz beruht die Challenge 44. In einer hohen Frequenz setzen wir kleine, tägliche Aktivitäten um, anhand derer wir am Weg Erfahrungen sammeln, lernen und dies in die nächste Aktivität einfließen lassen können.

Wenn wir dann eine gewissen Anzahl (also Phase 1, die ersten 30 Posts in 30 Tagen) umgesetzt haben, können wir uns mehr de Qualität widmen – weil wir langsam eine neue Gewohnheit etablieren, im Fluss sind, erfahrener als zu Begin sind und weniger Ressourcen damit verschwenden müssen, zu überlegen, was wir den tun sollen.

Fazit: Challenge 44 – Der schnellste Weg zur Umsetzung  

Für mich ist Challenge 44 daher ein hervorragendes Experiment, in die Umsetzung zu kommen und den Perfektionsteufel zu überwinden – egal, ob es sich dabei um neue Projekte handelt oder Skills, die ich erlernen will.

Was kann Challenge 44 für dich tun? Wo könntest du mehr Umsetzung brauchen. wo du noch zu viel nachdenkst?


Vergiss nie: Always challenge The Status Quo! Ich freue mich über deinen Kommentar!

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