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Veröffentlicht: 12. Dezember 2017
Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2018
Brauchst du eine Anti-Bibliothek? Warum zu viele Bücher immer gut sind
Zu wenig Zeit für zu viele Bücher? Wie du mit diesem Problem umgehen kannst, und warum es nie schadet, mehr Bücher in der Bibliothek zu haben, als man lesen kann, erfährst du im heutigen Artikel.
Hey! 🙂 Heute Vormittag habe ich mich ziemlich gefreut – es läutete und eine riesige Lieferung an Büchern stand vor der Tür. Im Karton waren um die 11 Bücher – vermutlich weit mehr, als ich im nächsten halben Jahr überhaupt lesen kann, von den fetten Uni Büchern, die ich für die Prüfungen durchwälzen muss mal ganz abgesehen. Und auch von den anderen, noch Ungelesenen im Regal. Und zwei weitere Lieferungen stehen noch bevor. 🤔😇
Viel zu viele spannende Bücher, aber leider viel zu wenig Zeit.
Lustigerweise bin ich heute daneben auf einen Artikel gestoßen, der sich genau dieses Problems annimmt, wenn man zu viele Bücher ansammelt, die man aufgrund der absoluten Menge gar nicht lesen kann.
Die gute Botschaft dabei: Man sollte deswegen kein schlechtes Gewissen haben.
Die Antibibliothek – Warum zu viele Bücher nie schaden
Mein, wie wohl auch dein Ziel ist es, ständig ein Stück besser zu werden. Um dieses Wissen zu erwerben, haben sich insbesondere Bücher bewährt, insbesondere Sachbücher, Autobiografien erfolgreicher Unternehmer, Politiker, Sportler.
Wenn man nun jedes dieser Bücher lesen würde, könnte man natürlich auch viel an Wissen aufnehmen, gemäß dem Tenor: „Je mehr, umso besser.“
Da wir aber beide genau wissen, dass diese Vorstellung häufig unrealisitsch ist und es gewisse Dinge gibt, die tendenziell das Lesevergnügen zu unterbrechen vermögen, müssen wir dagegen etwas unternehmen. Aber selbst beim besten Fokus und guter Organisation gibt es bald einige Bücher, die ungelesen übrig bleiben und in der Bibliothek verschwinden.
Die Autorin des Artikels nennt diese Sammlung „Anti-Bibliothek„.
Anstatt sich nun aber zu ärgern, dass man „schon wieder was gekauft hat, was man nicht brauchen kann“, meint sie, dass es durchaus positive Wirkungen habe, wenn sich diese Anti-Bibliothek vergrößert. Begründet wird dies mit dem „Dunning-Kruger-Effekt“, der eine „kognitive Verzerrung bezeichnet, bei der relativ inkompetente Menschen die Tendenz haben, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätze“.
Dies wurde in verschiedenen Studien belegt, wo etwa Menschen ihre Fähigkeiten als Autofahrer oder im Schachspielen angeben mussten – und meist katastrophal danebenlagen.
„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“
– David Dunning
Unintelligente Menschen überschätzen sich also einfach. Intelligente Menschen sind sich zumindest ihres Nicht–Wissens bewusst. Oder um Sokrates zu zitieren:
„Ich weiß, dass ich nicht weiß.“
– Sokrates
Und hier ist der Vergleich zur Anti-Bibliothek zu nehmen. Die ganzen Bücher, die ungelesen im Regal verschwinden, sollen daher kein schlechtes Gewissen machen.
Je größer die Anti-Bibliothek, desto größer auch das Nicht-Wissen. Und damit die Chance, was Neues zu lernen. (Für manche mag dies motivierend sein, für andere eher deprimierend. 🙃 )
Warum ich eine Bibliothek großartig finde
Ich selbst finde den Begriff „Anti-Bibliothek“ unsympathisch und verwende daher „Bibliothek“ für die Sammlung sowohl gelesener, als auch ungelesener Bücher.
Ganz unabhängig davon finde ich es einfach großartig, in einer umfangreichen Bibliothek zu schmökern, oder auch einfach nur neben einer solchen zu arbeiten – dies umso mehr, wenn es meine eigene ist. Sie vermittelt mir ein Gefühl von Neugier, Entdeckungsgeist & Abenteuerlust, Forscherdrang, Intelligenz, Beständigkeit und unendlichem Wissen.
Ich lese sehr viel und verwende dazu häufig meinen Kindle E-Book-Reader(*), den ich besonders für unterwegs nicht missen möchte; kaufe jedoch auch leidenschaftlich gerne die physischen, hochwertigen Taschenbuchexemplare der Bücher.
Einfach weil es jedes Mal aufs Neue ein Leseerlebnis ist, das Gewicht des Buches zu spüren, die Papierseiten zu fühlen und den Geruch des Papiers wahrzunehmen. Und eine große Bibliothek mit vielen solcher Bücher bietet natürlich noch ungleich mehr von diesen Eindrücken. 😉
Fazit
Viele ungelesene Bücher sollten dir also keine Angst, oder gar ein schlechtes Gewissen einjagen. Kaufe dir dir Bücher, die du gerne haben willst und nütze die Inspiration, besser zu werden und neues Wissen anzueignen. Wenn dir eine Anti-Bibliothek dabei hilft, dann solltest du unbedingt anfangen, dir eine aufzubauen! 😉
Für mich bedeutet das: Ich weiß also auch, dass ich nicht weiß – und werde damit sogleich eine weitere Bestellung an neuen Büchern abschicken, während ich noch an meinen anderen lese.
Bis zum nächsten Mal, Niko
- Dunning-Kruger-Effekt, Wikipedia
- Why You Should Surround Yourself With More Books Than You’ll Ever Have Time to Read, Inc.com
- Unskilled and aware of it, Dunning & Kruger
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